Monday, September 27, 2010

Erster Monat ist wie im Flug vorbei

Als ich am Dienstag diese Woche am Morgen aufgewacht bin und mich gefragt habe, was für ein Datum ist, wurde mir bewusst, dass ich nun schon einen Monat hier bin. Die Zeit rast.

Seit dem letzten Blogeintrag habe ich viel erlebt.

Ich hatte am 9 Sept. Geburtstag. Die erste Überraschung war im ganzen Haus aufgehängt.
Am Mittag war ich dann am Rotary Meeting. Der Rotary Club sang für mich und ich bekam T-Shirts und Gutscheine. Es ist ein wunderbarer Club. Danke für die Geschenke. Zuhause packte ich dann mein Geburtstagsgeschenk aus der Schweiz aus. Danke für alles, Familie Blatter!! Mein Geburtstagsessen war mit meiner Gastmutter und Alex in Red Robin. Es war ein wunderbarer Tag.


Am Freitag 10 Sept. ging ich mit meinen Kollegen und Kolleginnen ans football game. Es spielte meine Highschool.
Es ist ein ungewöhnliches Erlebnis für mich gewesen, weil ich nie wusste wann jubeln und wann nicht.



Am Samstagmorgen fuhren wir in den Freizeitpark Puyallup Fair als mein Geburtstagsgeschenk von der Familie.

Nicht zu vergleichen mit dem Europapark. Puyallup Fair hat einen tiefen Eintrittspreis, man muss aber sogenannte FunCards lösen. Diese hat dann eine bestimmte Anzahl Punkte (je nach Betrag), die man dann an den Bahnen ausgeben kann. Alex überredete mich für eine Fahrt auf einer Bahn. Die erste Minute war Horror und dann war sie genial.

Ein anderer Unterschied ist, dass Puyallup viel Werbung hat. Wie dieser Pavillon voll mit Whirlpools.








Erholen von der Anstregung und herausfinden ob die Webung hält, was sie verspricht.


Auf den Nachhauseweg gingen wir Krispy Kreme besichtigen. Die beste Adresse für echte doughnuts in ganz Amerika!! Hier kann man die Produkte bei der Herstellung sehen.
Wie das folgende Video zeigt...

...sehen sie nicht nur gut aus, sondern sind es auch!!



Es war ein geniales Wochenende.




Am Montag startete wieder die Schule. Und jeder Tag startet mit dem Treuegelöbnis gegenüber der Nation und der Flagge, dem Pledge of Allegiance, wie schon erwähnt im vorhergehenden Blog.
Kammermusik ist das erste was ich habe. Ein guter Start in den Tag. 
Montags ist im Englisch immer "vocabularytest" der Wörter der vorhergehenden Woche angesagt. Mein Resultat kann ich dann (auch die Noten andere Fächer) online abrufen.
Mathematik ist im Moment noch Repetition für mich.
Dafür ist technisches Zeichnen völlig neu für mich. Wir haben schon Papierpfeile gebaut und sie mithilfe komprimierter Luft geschossen. Für ein A musste man 100 Fuss kommen (etwa 30 Meter). Ich kam 94 Fuss.
Französisch ist für mich relativ einfach; Ich war einfach nach 8 Wochen ohne Französisch aus der Übung. Mein Lehrer, Mr. Magnus, kann Deutsch. Das Lustige aber ist, dass er einen französischen Akzent hat (wohlverstanden als Amerikaner).
Geschichte hat gestartet und wird immer wie schwieriger. Der Unterschied zum Geschichtsunterricht den ich in der Schweiz genossen habe, ist dass der Geschichtsunterricht hier amerikaorientiert ist.


Die Schule hat 4 Austauschschüler. Zwei aus Afghanistan, ein Junge (Mujtaba) und ein Mädchen (Masooma), Lina aus Deutschland und mich. Internationales Zusammentreffen. Mit Mujtaba habe ich im Bus schon viel gesprochen und er hat mir einen neuen Blick gegeben auf sein Land. Mit Lina habe ich jemand, mit dem ich Deutsch sprechen kann.

Am Freitag ging ich mit 3 Kollegen ins Kino "DEVIL" schauen. Am nächsten Morgen ging es aber früh ab nach Canada!! Ich schlief im Auto währenddem Alex 3.5 Stunden fuhr.

Es war das Rotary Meeting des Distriktes. Der Distrikt ist in ein amerikanischer und in ein kanadischen Teil eingeteilt. Darum war das Treffen auch in Canada, genauer in Penticton.
Es kamen 33 Austauschschüler aus der ganzen Welt zusammen. 3 Belgier (2 male und 1 female), 3 Deutsche (2 f und 1 m), 3 Brasilianer (2 m und 1 f), ein Tscheche, eine Finnin, 3 Französinnen, 2 Österreicher (1 f und 1 m), ein Argentiner, zwei Däninnen, eine Philippinin, zwei Italienerinnen, ein Ecuadorianer, 2 Peruanerinnen, ein Türke, eine Japanerin, eine Norwegerin, eine Schwedin, eine Thailänderin, ein Holländer, eine Schweizerin und mich. Meine Landesgenossin kommt aber aus Freiburg und spricht nur französisch. Ich habe auf meine beschämende Kenntnisse der Französisch verzichtet und mit ihr auf Englisch kommuniziert.
Ziel des Meeting war eine erste Information über das Rotary Austauschprogramm, Inbound Meeting genannt.



Wir logierten in einem Hotel. Meine Zimmerkollegen waren Gabe aus Brasilien und Pierre aus Belgien. Da es ein 2-Bettzimmer war, hatten  wir vor es irgenwie zu teilen, bis Pierre sich opferte und auf dem Boden schlief. Ich war todmüde (unteranderem auch wegen der Nacht zuvor) und als wir dann um 1 AM endlich ins Bett gingen, hofften wir auf einen 6h Schlaf bis um 7 AM das Programm weiter ging.

Doch um 5 morgen ging der Feueralarm los. Wir mussten sofort das Gebäude verlassen. Und morgens um 5 Uhr im Schlafanzug, noch nicht ganz wach, im Regen zu stehen ist nicht so toll. Und es war NUR ein kaputter Sprenkler gewesen.


Rückblickend war es aber ein geniales Wochenende gewesen. 

Auf dem Nachhauseweg gab es dann noch eine Glace

Der Start in die Woche war wieder hart (vor allem mit dem Manko an Schlaf). Ich habe im Moment weder Zeit noch Lust zu schlafen.

Dienstags wurde ich ins wenatchee symphony orchestra aufgenommen. Ein Orchester mit hohem Niveau. Ich muss noch ein kleines bisschen üben.

Freitag nach der Schule haben ich mit interact (junge Rotarier; Initiative von Mr Magnus) einen Drive-Thru gemacht vor der Highschool, um Geld zu sammeln für ein blindes Mädchen an unserer Schule. Sie kann sich damit einen Computer mit einer speziellen Software kaufen, der ihr ermöglicht besser Notizen zu nehmen im Unterricht. Wir wollten in einer Woche 2000$ sammeln mit verschiedenen Aktionen, hatten nach einer halben Woche den Betrag schon! Also erhöhten wir den Betrag auf 4000$.  
Wir sind 2h neben der Strasse gestanden und haben Plakate hochgehalten und sammelten 1212$!!! Das war ein gewaltiges Gefühl, zu sehen was man machen kann.
Die Aktion schloss Samstag und wir hatten ingesammt 4679$ gesammelt!!

Samstag ging ich auch zum Coiffeur. Ich hatte mich ein bisschen ungenau ausgedrückt und habe nun einen 5-mm-Schnitt. Aber es gefällt mir.

Heute war ein ganz normaler Montag, nur dass ich ein mein Geburtstagspäckli bekommen habe von Sabrina, Vielen Dank, Sabrina!!



..und ich melde mich wieder.

Monday, September 6, 2010

Der Alltag beginnt zu rollen

Nun bin ich schon zwei Wochen in Wenatchee.

Samstag war ich zum ersten Mal in einem Carcinema/Drive-In Theatre. Meine Gasteltern nahmen mich mit um Toystory und Despicable Me zu schauen. Ich habe mich im Vorfeld immer gefragt, ob der Ton über Lautsprecher abgespielt wird. Dem ist aber nicht so. Der Ton des Films wird durch eine bestimmte Radiofrequenz übertragen und der Radio spielt dann den Ton. Nach dem Film mussten wir nur den Motor starten und davonfahren.

Bis dann am Mittwoch die Schule startete hatte ich noch 3 Tage frei.
Am Dienstagabend gingen Richard und ich chinesisch essen. Es gab nur ein Buffet mit allen möglichen Dingen und man nahm, was man wollte und konnte immer wieder zum Buffet gehen. Es gab einen Fix-preis von 25 $ für zwei Personen inkl. Getränke ad libitum (Ich wünsche die Schweiz hätte solche Preise!!). So verliessen wir das Lokal, einiges schwerer.

Mittwoch begann der erste Schultag zwar erst am Mittag (Erste Stunde 12.30 am). Vor der Schule jedoch fuhr mich Robin in einen Drinve-In. Das ist, im Gegensatz zum Drive-Dru, wo man mit dem Auto hineinfährt, parkt, aber das Auto nicht verlässt. Die Bestellung gibt man per Mikrofon und das Essen wird ins Auto gebracht.
Danach war ich zum ersten Mal in einer amerikanischen Highschool.
First periode hatte ich Chamber Orchestra. Viele meiner Mitschüler waren sehr offen und kamen auf mich zu und fragten mich aus. Den Satz, den ich am meisten hörte, war: "Oh, you are from Switzerland? Nice!". Sie erklärten mir dann geduldig meinen Stundenplan. Trotzdem verwechselte ich zweimal den Raum, merkte es aber immer erst 5 min später und als ich schon sass. Aber es war der erste Tag und ich war als Austauschschüler zusätzlich entschuldigt.
Ich habe ja für jedes Fach eine andere Klasse und komme so mit vielen Schüler in Kontakt. Die Lehrer sind sehr kollegial und sind sehr interessiert an Austauschschüler.
Was mir sonst noch aufgefallen ist, ist dass in jedem Zimmer eine amerikanische Flagge hängt.
Ich muss den Schulbus nehmen für in die Schule und wieder nach Hause, weil der Weg von meinem Haus bis zur Schule 20 min Autofahrt ist. Der gelbe Bus hat aber 1h, weil er Kinder im ganzen Viertel aufnimmt und sie an drei verschiedenen Schulen verteilt.
Als ich dann um 4.00 pm nach dieser langen Fahrt endlich wieder zu Hause war, hatte ich so viel Adrenalin, dass mich Robin setzen musste und mir einschärfte doch strukturiert zu erzählen.


Ich schlief nicht so gut und und war am nächsten Tag dementsprechend nicht fit. Es war ein langer Tag und ich döste auf dem Nachhauseweg im Bus. Danach ging es mir wesentlich besser.

Zu Abendessen kam dann meine Gastschwester mit ihrer Tochter Ella. Auf dem Bild füttert sie die Katze mit Schweizer Schokolade, die ich ihr geschenkt habe.










Freitag hatte ich Schule (wieder fit). Einer aus dem Chamber Orchestra fragte mich am Donnerstag, ob ich nicht Schweizer Käse oder Schokolade mitnehmen kann. Er meinte es als Witz und war erstaunt, als ich Ihm am nächsten Tag Schweizer Schöggeli zeigte. Das erhöhte mein Status in den Klassen. Ich ass mit all interessierten Leuten meine Schöggeli.

Ich hatte noch Probleme mit der Lunchtime. Aufgrund der hohen Schülerzahl, hat es zwei Lunchzeiten. Montags habe ich immer die erste Lunchtime und Dienstag bis Freitag die zweite.
Als ich nun (Freitag) nach meinem Mittag in der ersten Lunchtime ins Technisch Zeichnen kam, platzte ich mitten in den Unterricht. Der Lehrer jedoch nah es gelassen und ich hatte ja noch meine Schöggeli...

Meine Gasteltern nahmen mich Samstagabend wieder mit um auswärts essen gehen. Dieses Mal gingen wir in ein Restaurant, welches riesige, heisse Platten hat, worauf man Gemüse garen oder Fleisch braten kann. Die Zutaten soll man selber zusammenstellen und die Köche bereiten es einem zu. Wenn etwas übrig bleibt, kann man es nach Hause nehmen.

Dies ass ich dann Sonntag zu Mittag. Dann gingen wir Golf spielen. Das war mein erstes Mal, dass ich Golf spielte. Richard erklärte mir, wie man am einfachsten beginnt und es gelangen mir ein paar gute Schüsse. Ich durfte auch den Golfcar steuern. Ich weiss nun, wieso Minigolf MINI-golf heisst und warum man ein Golfcar hat.


Viele Früchte haben nun Saison.

Ein Aprikosenbaum





















Weiteres folgt